"Hilf mir, es selbst zu tun."

Unsere Philosophie in der Trageberatung deckt sich mit der Maria Montessoris. In unserer Ausbildung erhalten Kursteilnehmer:innen das Handwerkszeug und die Kompetenzen, um in verschiedensten Beratungssituationen individuell und kreativ Lösungen mit der jeweiligen Familie zu erarbeiten und diese auf ihrem Trageweg zu begleiten.

In unserer Ausbildung ist uns der Blick über den Tellerrand und aufs große Ganze sehr wichtig. Unsere Berater:innen sind nach dem Absolvieren der ClauWi® Ausbildung in der Lage, Eltern eigenständig anzuleiten und zu beraten. Sie beherrschen alle gängigen Bindeweisen & Tragehilfen und haben ein Verständnis von Wirkungsweise und Mechanik. Sie haben das nötige Hintergrundwissen um entscheiden zu können, welche Trageweise in einer Situation Entlastung und Unterstützung bringt, können aber auch fachlich untermauerte Empfehlungen aussprechen.
 

Unsere Schwerpunkte:

  • Beraten setzt Wissen voraus Für uns als ClauWi bedeutet Beraten, aus einem großen Repertoire an Fachwissen und den Informationen über die Familie, die Beratungssituation einzuschätzen und gemeinsam mit Eltern und Kind, eine für sie passende Trageweise zu finden. Aus diesem Grund lernen Trageberater:innen bei uns, aus vielen unterschiedlichen Bereichen und Fachrichtungen tiefergehendes Wissen im Bezug auf das Tragen. Denn keine Familie, keine Tragebeziehung und kein Tragepaar gleicht einem Anderen. Es müssen immer individuelle Lösungen für das jeweilige Eltern-Kind-Paar, mit Blick auf die familiäre Situation gefunden werden. Hintergrundwissen zu Anatomie von Tragendem und Kind, die Verbindung zum Tragen, Mechanik und Wirkungsweise von Tragehilfen & Bindeweisen, Rückblick in die Geschichte, Besonderheiten und Entwicklungsschritte, welche das Tragen beeinflussen können u.v.m. ermöglichen hierbei das professionelle und kundenorientierte Arbeiten.
  • "Hilf mir, es selbst zu tun." von Maria Montessori gilt auch für die Trageberatung. Die didaktische Reduktion - das Herunterbrechen von Fachwissen und Aufbereiten für die Eltern - ist eine wichtige Säule in der Trageberatung und in unserer Ausbildung.

    Informierte Eltern können informierte Entscheidungen treffen.

    In der Trageberatungen steht die Familie mit ihren Wünschen und Bedürfnissen im Mittelpunkt. Von der Beraterin / dem Berater erhalten sie breitgefächerte und genau auf sie und ihre Situation abgestimmte kurze Informationen zum Tragen. Aus diesen gezielten fachlichen Informationen und der individuellen Anleitung werden sie durch das Angebot des Tragemarktes begleitet. Anschließend können Eltern mit den erhaltenen Informationen und praktischen Erfahrungen eine informierte Entscheidung treffen. Die Beraterin / der Berater ist hierbei aber nicht nur Zuschauer:in, sondern aktive/r Unterstützer:in. Sie / Er kann leiten und lenken und berät, auf die jeweilige Situation angepasst, ganz individuell und ergebnisoffen.
  • Beratung nur mit Auftrag, keine Missionierung. Auf der Straße ohne Auftrag beraten? Aus der Euphorie und der Überzeugung eigener Trageerlebnisse kann es schnell passieren, dass man fremden Menschen gut gemeinte Tipps mit auf den Weg geben möchte, wie das Tuch oder die Trage besser angelegt sind oder welche Produkte hilfreicher wären. Doch Vorsicht, niemand wird gern belehrt und schon gar nicht von Fremden. Wenn es dann auch noch um das eigene Kind geht, hört erst recht der Spaß auf. Mag der Tipp oder der Rat noch so lieb gemeint sein, kann man diesen in der Situation meist schlecht annehmen. Und schnell kommt der gut gemeinte Ratschlag beim Gegenüber nur als verbaler Schlag an, welcher die Kompetenz des Gegenübers angreift. Auch viele unserer Teilnehmer:innen kommen mit dem Wunsch in unsere Ausbildung, möglichst vielen Eltern das Tragen in Tuch & Tragehilfe näher zu bringen. Am liebsten möchte man ALLE Eltern davon überzeugen. In der Ausbildung werden sie lernen, dass Tragen viele, auch ganz unterschiedliche Facetten haben kann und es besonders wichtig ist, den Beratungsauftrag der von Eltern und Kind gestellt wird, genau anzuschauen. Die Trageberaterin / der Trageberater arbeitet heraus, welche wirklichen Bedürfnisse im Bezug auf das Tragen stehen bei ELtern und Kind dahinter und richtet die Beratung situativ und individuell darauf aus. Nicht selten sieht der Trageweg am Ende der Beratung dann ganz anders aus, als es sich Trageberater:in und Eltern am Anfang vorgestellt haben.
  • Jedes Geschöpf ist mit einem anderen verbunden, und jedes Wesen wird durch ein anderes gehalten.

    Hildegard von Bingen
    In der Beratungsarbeit kommt man in ein bereits bestehendes System (Familie), über welches man relativ wenig Informationen hat. Daher sind ein offener Blick und ein Offensein für viele verschiedene Lebensmodelle sehr wichtig. Das Tragen ist ein kleiner Bereich, welcher von vielen anderen Bereichen beeinflusst wird, aber selbst auch viel beeinflussen kann. Die Familiensituation, der Entwicklungsstand des Kindes, die Rückbildung der Frau, Vorerkrankungen, Auffälligkeiten um die Geburt u.v.m. können sich auf das Tragen auswirken oder vom Tragen beeinflusst werden. Auch ein offener Blick auf das Kind und was es uns erzählen möchte, ist ein Anliegen von uns. Neugeborene und Babys sprechen zwar nicht in einer Lautsprache, aber mit einer ziemlich deutlichen Körpersprache. Diese nonverbale Kommunikation verrät uns einiges über das Wohlbefinden des Kindes und hilft uns, in der Beratung mit dem Kind zu arbeiten. Denn zum Tragen gehören immer mindestens zwei. Ein Ausklammern des Kindes ist nicht möglich, weshalb das Tragepaar immer als Einheit betrachtet werden sollte.